Zeckenbiss was nun?
Ja die Zecken sind wieder aktiv und das Thema brandaktuell. Gerade in der momentanen Situation mit Corona geht man wieder vermehrt nach draußen in die Wälder, da viele andere Freizeitaktivitäten zurzeit nicht möglich sind. Doch in den Wäldern und auf den Wiesen lauern die lästigen Blutsauger. Immer wieder kommen Leute mit Zeckenbissen in die Apotheken und fragen um Rat. Die meisten Leute wissen, dass Zeckenbisse gefährlich sein können, doch besteht Unklarheit, wie man nach einem Biss reagieren soll. Was macht man nach einem Zeckenbiss? Wann wird es gefährlich? Lohnt sich eine Impfung? Wie kann man das Risiko für einen Biss vermindern? Diese Fragen versuchen wir euch hier kurz und knapp zu beantworten.
Prophylaxe ist besser als jede Therapie – Was man tun kann, um sich zu schützen
Am besten ist es natürlich gar nicht erst gebissen zu werden. Mit ein paar einfachen Tricks können Sie Ihr Risiko eines Zeckenbisses vermindern.
- Helle Kleidung tragen (sodass eine Zecke leicht erkannt wird)
- Lange Kleidung tragen
- Kleidung mit einem Repellent imprägnieren
- Repellents für freie Hautpartien
- Meiden von Unterholz und hohen Gräsern
- Kontrolle nach jedem Aufenthalt in Wäldern/Wiesen: Untersuchen Sie den ganzen Körper nach Zecken (besonders mögen sie Stellen mit dünner Haut wie Armbeugen, Kniekehlen…)
Impfen: Eine Impfung gegen die durch Bakterien übertragene Borreliose ist leider nicht möglich. Jedoch gegen die viral übertragene Frühsommer-Meningoenzephaltis, kurz FSME, kann man sich impfen lassen. Am besten beginnt man die erste Impfung schon in den Wintermonaten um dann mit der zweiten Impfung kurz vor der Zeckensaison einen möglichst hohen Schutz zu erreichen. Man kann die Impfung aber auch erst im Sommer/Frühling durchführen, dann wird vom Arzt ein Schnellschema gewählt, um möglichst schnell einen hohen Schutz zu erreichen. Diese Impfung wird im Kanton Aargau vom Arzt durchgeführt. Im Kanton Basel-Land, also in der Lindenapotheke in Füllinsdorf, dürfen unsere Apotheker*innen die FSME-Impfung durchführen.
Was wenn es doch mal passiert – Wie reagieren bei einem Biss
Am wichtigsten ist es die Zecke so schnell wie möglich zu entfernen, denn Borreliose, gegen welche keine Impfung möglich ist, wird erst nach mindestens 6 Stunden übertragen. Wenn Sie also die Zecke früh genug entfernen, haben die Borrelien keine Zeit von dem Darm der Zecke zum Menschen zu gelangen.
Wie wird eine Zecke entfernt?
- Fassen Sie die Zecke mit einem Instrument direkt über der Haut. Die Zecke soll dabei nicht zerquetscht werden, da sonst infektiöses Material auf den Menschen übertragen werden kann.
- Ziehen Sie die Zecke gerade in einem Zug heraus.
- Desinfizieren Sie die Bissstelle.
- Notieren Sie das Datum des Bisses und die Bissstelle
- Beobachten Sie die Bissstelle! Entsteht eine kreisförmige Rötung innerhalb von 3 bis 30 Tagen nach dem Biss, könnte es sich um Borreliose handeln und benötigt weitere fachliche Abklärung!
Die Zecke können Sie auch einfach bei uns in der Apotheke entfernen lassen, wobei wir die Bissstelle und das Datum des Bisses notieren und mit Ihnen in Kontakt stehen bei allfälligen Problemen.
Wann sollte ein Arzt aufgesucht werden?
Suchen Sie einen Arzt auf sobald grippeartige Symptome wie Müdigkeit, Fieber, Muskelverspannungen oder Kopfschmerzen auftreten, die in Verbindung mit einem Zeckenbiss gebracht werden können. Auch sollte man eine kreisförmige Rötung innerhalb von 3 bis 30 Tagen nach einem Biss ärztlich abklären lassen.
Kommen Sie zeckenfrei durch den Sommer mit unsern Lindentipps und geniessen Sie die Zeit draussen ohne Sorgen. Denn geimpft und gut informiert steht Ihren Ferien in der Natur nichts mehr im Wege!